Monkey Management: So hören Sie auf, die Probleme anderer zu lösen [Field Story]

Kennen Sie diese Situation? Sie haben eine Aufgabe an eine Führungskraft oder eine:n Mitarbeiter:in delegiert. Diese Person klopft nach ein paar Tagen an Ihre Tür, weil sie irgendwo nicht weiterkommt und fragt Sie um Rat. 

Sie sind mit dem Thema vertraut, vielleicht haben Sie ein ähnliches Problem sogar schonmal gelöst. Als ehemalige Expertin bzw. Experte springen Sie gedanklich, noch während Ihr Gegenüber erzählt, direkt in die Lösungsfindung oder stellen detaillierte Fragen, um das Problem zu erkunden. Weil Sie aber gerade nicht genug Zeit haben, sagen Sie, dass Sie sich darum kümmern und wieder auf die Person zukommen werden.

Schauen wir uns diese Situation mal kurz genauer an. Was ist gerade passiert? Das Problem (also der “Monkey”) der Person liegt plötzlich nicht mehr bei ihr, sondern sitzt breit grinsend auf Ihren Schultern. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen Aufgabe. 

Im Einzelfall mag das nicht weiter kritisch sein. Spinnen wir das Szenario jedoch kurz weiter: Sagen wir, Sie haben ein Führungsteam von fünf Personen und jede dieser Personen kommt einmal pro Woche mit einem Problem zu Ihnen. Plötzlich haben Sie jeden Monat 20 fremde “Affen” auf Ihren Schultern sitzen, die Sie gedanklich verrückt machen, Sie von Ihren eigentlichen Aufgaben abhalten und Sie zunehmend erdrücken mit ihrem Gewicht. Ihre Abende werden länger, die Wochenstunden immer mehr.