Was, wenn es keine richtige Entscheidung gibt? [Show-How]

Was, wenn es keine richtige Entscheidung gibt? [Show-How]

In meinem neuen Artikel möchte ich Ihnen ein Gedankenspiel vorstellen, das mir vor wichtigen Entscheidungen hilft, wieder handlungsfähig zu werden und eine Entscheidung zu treffen. 

Wir Menschen treffen täglich 20.000 Entscheidungen. Die meisten davon passieren unbewusst. Würden wir jede Entscheidung bewusst nach Alternativen und Konsequenzen abwägen: Unser Gehirn wäre von diesem neuronalen Dauerfeuer komplett überlastet. 

Durch diese Unmenge an täglichen Entscheidungen müssten wir Menschen doch Meister im Entscheidungen treffen sein – sollte man meinen. Doch das Gegenteil ist der Fall. 

Schauen wir uns in Unternehmen um, stellen wir oft fest: Kaum jemand ist bereit, eine eigenständige Entscheidung zu treffen und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Warum ist das so?

Die Suche nach der perfekten Entscheidung lähmt

Seit Kindesbeinen werden wir Menschen von Eltern, Lehrern und anderen Bezugspersonen davor gewarnt, bloß keine falsche Entscheidung zu treffen. Das beginnt bei der Wahl, mit welchen Freunden wir uns umgeben, welche Ausbildung wir einschlagen, welche Partner wir wählen usw. 

Wir sind darauf konditioniert, Entscheidungen zu kategorisieren in “gut” und “schlecht”, “richtig” und “falsch”. Zu oft werden uns schlechte Entscheidungen hinterher vorgehalten und uns als Fehler präsentiert. Es verwundert wenig, dass viele Menschen lange zögern, wichtige Entscheidungen zu treffen aus Angst, es könnten die falschen sein. 

Warum halten uns Entscheidungen nachts wach? 

Sie haben es bestimmt selbst schon ein paar Mal erlebt. Was passiert, wenn Sie mit einer wichtigen Entscheidung ringen? Richtig: Ihr Kopfkino springt an, Sie hadern tage- und nächtelang mit dem Problem und spielen gedanklich alle möglichen Szenarien durch, welche Konsequenzen Ihre Entscheidung haben könnte. Wenn es Ihnen wie den meisten Menschen geht, sind es eben nicht die rosigen Erfolgsszenarien, die Sie nachts wach halten. 

Wir sorgen uns, welche negativen Konsequenzen eine falsche Entscheidung für unser Leben, unseren Job, unseren Status oder unser Einkommen haben könnte. Dass viele Menschen von dieser negativen Gedankenspirale erstarren und nicht mehr in der Lage sind, irgendeine Entscheidung zu treffen, verwundert kaum.

Was, wenn es keine richtige Entscheidung gibt?

Um uns von dieser Entscheidungslast zu befreien, suchen wir Rat bei Freunden, Partnern und Kollegen, beauftragen Experten, die uns dabei unterstützen sollen oder rationalisieren unsere Entscheidungsfindung mit zig Methoden, um am Ende die eine richtige Entscheidung zu finden. 

Auch ich hadere immer wieder mit Entscheidungen. Was mir dabei geholfen hat, wieder handlungsfähig zu werden und aus dem Gedankenkreislauf auszubrechen, ist ein Gedankenspiel.

Ich frage mich: Was, wenn es gar keine richtige Entscheidung gibt? 

Es geht nicht darum, die perfekte Entscheidung zu treffen. Viel wichtiger ist, DASS wir eine Entscheidung treffen, und diese mit aller Entschlossenheit umsetzen. 

Keine Entscheidung ist perfekt. Es wird immer Dinge geben, die funktionieren und andere, die eben nicht funktionieren. Das ist nicht weiter schlimm. Solange Sie die Augen offen halten, reflektieren und diese Dinge erkennen, können Sie agil Anpassungen vornehmen und Ihren Kurs “on the fly” anpassen. 

Schaffen Sie Rahmen und Methoden für Entscheidungen

An diesem Punkt fragen mich meine Klient:innen meist: “Ja, was muss ich denn nun tun, damit wir in unserem Unternehmen schneller zu besseren Entscheidungen kommen?” Keine Sorge: Sie brauchen nicht die nächsten zwei Monate damit zu verbringen, in einer RACI-Matrix (Responsibility Assignment Matrix) sämtliche Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten festzulegen. Das ist weder sinnvoll noch hilfreich. Die zunehmende Dynamik in unserer Geschäftswelt erfordert eine ebenso dynamische, situative Herangehensweise an Entscheidungen. 

Zwei Dinge sind hilfreich, um Geschwindigkeit und Konsistenz in die Art zu bringen, wie Sie in Ihrem Unternehmen Entscheidungen treffen:

  1. Leben Sie einen gemeinsamen Rahmen fest, wie Sie Entscheidungen treffen wollen. Diese Entscheidungs-Charta stellt die Leitplanken dar, an denen Sie sich bei all Ihren Entscheidungen orientieren können.
  2. Suchen Sie sich ein Set an Methoden, die Ihnen dabei helfen, bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen. Ich empfehle meinen Klient:innen hierfür die Entscheidungstools aus dem “Delegation Poker” von Management 3.0.

Wie Sie zu diesem Entscheidungsrahmen kommen und wie Sie für Ihr Unternehmen die passenden Entscheidungstools finden, zeige ich Ihnen im Artikel nächste Woche.

Fazit

Zögern wir wichtige Entscheidungen hinaus aus Sorge, es könnte die falsche sein, verwehren wir uns die Chancen und Möglichkeiten, die wir uns durch diese Entscheidung eröffnen. Denn nur, wo wir Entscheidungen treffen, setzen wir etwas in Bewegung. Erinnern Sie sich bei Ihrer nächsten wichtigen Entscheidung daran.

Eine kleine Brücke, die ich mir vor Entscheidungen vor Augen führe, ist: 

DECIDE: Treffen Sie Ihre Entscheidung beherzt.

EXECUTE: Setzen Sie Ihre Entscheidung entschlossen um.

ADJUST: Reflektieren Sie, ändern Sie, was nicht funktioniert und passen Sie Ihren Kurs auf dem Weg an.  

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